Winterdeko
Vintage Wohnen

Winterdeko: Die vernachlässigte Deko-Jahreszeit

2. Januar 2021

Ist euch schon mal aufgefallen, dass mit Beginn des neuen Jahres, wenn die Weihnachtsdeko aus den Schaufenstern und Regalen verschwindet, sofort Blumen, Schmetterlinge und andere typische Frühlingsmotive folgen? Auch die Farben werden sofort frühlingshaft grün, gelb oder pastellig. Winterdeko gibt es nicht. Aber ganz ehrlich: Frühling im Januar? Das muss nicht sein. Ich liebe den Winter und finde, dass man ihn auch dekotechnisch würdigen sollte. Deshalb kommt hier ein Deko-Plädoyer (nicht nur) für den Winter.

Mit dem Winter ist das ja so eine Sache. Entweder ist er zu kalt, zu nass, zu dunkel oder es liegt zu viel Schnee. Egal, was er macht, immer wird gemeckert. Kaum ist Weihnachten vorbei, sehnen sich alle nach dem Frühling. Und so werden in der ersten Neujahrswoche alle Weihnachtssachen wieder in ihren Kisten verstaut und die Sehnsucht nach dem Frühling erhält mit den ersten Tulpen und Hyazinthen Ausdruck. Und man schimpft: „Alles ist grau, alles ist kahl, alles ist langweilig.“

Winterdeko: Mehr als ein verfrühter Frühling

Zugegeben: Die ersten Tage ohne Weihnachtsdeko sind tatsächlich trist und farblos, denn gegen den Glanz und die Gemütlichkeit der Weihnachtszeit verblasst jede Deko, egal, wie aufwändig, liebevoll oder kreativ sie gestaltet ist. Weihnachten ist nun mal der Deko-Höhepunkt des Jahres. Das ist aber noch lange kein Grund, sofort im neuen Jahr die Frühjahrsdeko rauszukramen. Pastellfarben, Schmetterlinge, Blumen – das alles passt nicht in die Monate Januar und Februar, wo der Winter, so denn er denn kommt, gerade bei uns seine Hochphase hat.

Natürlich kann die entsprechende Deko unser Heim in einen verfrühten Frühjahrstraum verwandeln. Sie kann aber auch dafür sorgen, dass die Wintermonate so richtig gemütlich werden. Denn Winterdeko ist mehr als ein vorzeitig ausgebrochener Frühling oder eine lieblose Übergangsdeko. Winterdeko ist wie der Winter: eine wunderschöne, gemütliche und warme Zeit, über die man nicht meckern, sondern die man genießen sollte.

Ein Plädoyer für den Winter

Ich habe natürlich gut reden. Ich liebe den Winter in all seinen Facetten, denn ich bin ein echtes Wintermädchen. Ich liebe die Kälte – also die wirkliche Kälte. Bei allem über minus fünf Grad Celsius brauchen wir nicht über kalt reden. Ich liebe die Dunkelheit. Und auch wenn meine meist eher aussichtslose Hoffnung auf Schnee immer wieder enttäuscht wird, liebe ich auch den Regen. Ich mag es, wenn der Himmel grau und verhangen ist, wenn es um halb vier nachmittags bereits zu dämmern beginnt und wenn tagelang Regen fällt. Ich bin in Sachen Wetter absolut unempfindlich. Da ist selbstverständlich jeder anders. Aber unabhängig davon kann auch jeder das Beste daraus machen.

Gerade in der so viel gescholtenen dunklen Jahreszeit, die für viele in Sachen Tristesse ihren Höhepunkt in den langen Monaten nach Weihnachten erreicht, zieht es uns ins Warme. Kerzenschein erhellt mit schummerigem Licht den Raum, wir kuscheln uns mit dicken Socken und einer heißen Schokolade in Decken und Kissen. Die richtige Deko kann den Wohlfühlfaktor entscheidend steigern – ganz ohne weihnachtlich oder frühlingdhaft auszusehen.

Meine Winterdeko 2021

Winterdeko Sofa

Ich habe mich bei meiner Winterdeko für die Farbkombination aus Dunkelbalu, Grau und Weiß entschieden. Blau steht dabei für die früh einsetzende Dunkelheit, Grau für den Winterhimmel und Weiß für den Schnee, der – darauf hoffe ich einfach jedes Jahr wieder – hoffentlich noch fällt.

In der Regel dekoriere ich immer zuerst mein Sofa um. Es ist das Zentrum des Raumes, an dem ich mich mit meiner weiteren Deko und der Farbgebung orientiere. Mein Sofa ist übrigens türkis und lässt sich mit sämtlichen Farben kombinieren. Unverzichtbar sind für mich im Winter kuschelige Fellelemente wie Kissen.

Winterdeko: Eine Frage der Zusammenstellung

Die Schwierigkeit bei der Winterdeko ist abgesehen davon, dass es eben kaum welche gibt dass sie schnell weihnachtlich aussehen kann.

Winterdeko mit Motto Winterwald

Für meine Winterdeko habe ich das Motto „Winterwald“ gewählt und Elemtente wie Hirsche, Geweihe, Tannen oder Schneeflocken verwendet. Das ist winterlich, aber nicht direkt weihnachtlich, auch wenn solche Motive natürlich häufig zu Weihnachten zu sehen sind. Aber auch für den Herbst ist das Thema Wald mit Motiven wie Geweihen und Hirschen sehr gut geeignet, sodass es bei der Winterdeko eigentlich nur auf eines ankommt: die Zusammenstellung. Entsprechend kombiniert kann so auch das ein oder andere Teil aus der Weihnachtsdekoration für die Winterzeit verwendet werden, ohne dass man bei ihrem Anblick das Gefühl hat, man müsse sofort wieder „O du fröhliche“ singen.

Dekoelement Tanne


Von wegen „O Tannenbaum“: Als Dekoelement ist die Tanne auch nach Weihnachten noch zu gebrauchen. Natürlich sollte sie nicht im opulenten Weihnachtsschmuck daherkommen. Aber in gedeckten Winterfarben wie Weiß, Grau oder auch einem dunklen Blau oder Grün lässt sie sich mit Teelichtern kombinieren oder auf einem Tablett zu einem Winterwald arrangieren. Ich habe mir dieses Jahr ein Tablett aus Beton gegossen, da ich die kalte, feste Optik dieses Materials sehr passend für den Winter finde. Richtig gemütlich wird es, wenn ihr Holzelemente in einem dunklen Braun einsetzt. Und beim Dekoelement Tanne kann natürlich auch ordentlich Kunstschnee zum Einsatz kommen.

Unverzichtbar: Teelichtgläser

Winterliche Deko mit Teelichtglas und Fell

Wahrscheinlich habt auch ihr so gewisse Dekogegenstände, auf die ihr zu keiner Jahreszeit verzichten könnt, oder? Bei mir sind das ganz eindeutig Kissen und Teelichtgläser. Um wintelich zu dekorieren, sind das beides Elemente, mit denen sich euer Zuhause ganz schnell und einfach gemütlich herrichten lässt. Links seht ihr, wie ich ein weißes und zwei braune Teelichtgläser mit einem Tannenzapfen und einem Geweih auf einem Fellhocker arrangiert habe. Teelichtgläser sehen in Dreiergrppen übrigens besonders gut aus. Schön ist es auch, wenn die drei Gläser unterschiedlich groß sind.

Dekoelement Moos


Was immer geht und gar nicht viel Kreativität erfordert: Vasen mit Moos befüllen. Das ist fast schon ein Allrounder für das ganze Jahr, der den Jahreszeiten entsprechend angepasst werden kann. Für den Winter reichen ein paar Tannen, Tannenzapfen und Stöcke, vielleicht ein Hirsch und etwas Kunstschnee für den Winterwald im Glas.

An der Deko auf meinem Esstisch zeigt sich, dass sich meine diesjährige Winterdeko im Wesentlichen aus (natürlich unechten) Fellen, Teelichtgläsern und ein paar Waldelementen zusammensetzt. Hier habe ich die Schale mit Moos befüllt, Tannenzapfen, Schneekristalle darauf drapiert und die Tannen und Hirsche dazugestellt. Ich dekoriere sehr gerne mit Moos, nicht nur im Winter, sondern auch zu Weihnachten, im Herbst oder im Frühling. Ich mag dieses Gefühl von Wald, den Duft nach Erde (zumindest, wenn man die Verpackung aufmacht) und die Optik, die für mich irgendwie total zum Vintage– und Shabby-Chic-Thema passt.


Winterdeko für den Tisch

Die Teelichtgläser waren ursprünglich durchsichtig. Ich habe sie mit Eisspray besprüht, wodurch sie nicht nur winterlich, sondern auch ein wenig vintage aussehen. Und wenn es draußen schon nicht schneit, habe ich mir mit Kunstdekoschnee meinen Schnee eben in die Wohnung geholt. Den Kunstschnee habe ich in die Teelichtgläser gefüllt und ihn ein bisschen über das Moos verstreut. Noch winterlicher sieht das Ganze auf einem Fell aus Fell macht sich gut auf dem Tisch und ist eine Alternative zu Läufer oder Tischdecke.



Der blaue Kranz links sollte eigentlich auf meinen Esstisch. Da er da aber überhaupt nicht gewirkt hat, habe ich ihn am Schrank befestigt. Dort fügt er sich gut in den Raum ein und kommt viel besser zur Geltung. Häuser und Teelichter, wie ihr sie rechts sehen könnt, sind eine tolle Kombination. Sie strahlen Gemütlichkeit aus und lassen mich immer daran denken, wie ich durch eine verschneite Straße mit alten Häusern und erleuchteten Fenstern schlendere.

Mein Lieblingsstück

Winterdeko mit Pilz
Foto: Weber

Zum Schluss zeige ich euch noch meinen persönlichen Liebling aus meiner diesjährigen Winterdeko. Dahinter verbirgt sich jetzt keine herausragende Dekorationsleistung, aber allein die Schale im Shabby-Chic-Stil macht dieses Arrangement zu meinem Winterdeko-Highlight. Die Schale habe ich mit Moos befüllt, Tannenzapfen und Kunstschnee darauf verteilt und einen silbermatten Pils in Shabby-Optik hineingestellt.

Pilz mit Moos für Winterdeko
Foto: Weber

Den Pilz und die Hirsche (die ursprünglich wirklich teuer waren), habe ich übrigens nach Weihnachten stark reduziert im Schlussverkauf entdeckt. Es lohnt sich also auf jeden Fall, nach Weihnachten die reduzierte Weihnachtsdeko zu durchstöbern. Man findet dort nicht nur den ein oder anderen Weihnachtsartikel fürs nächste Jahr Weihnachten kommt schließlich immer wieder 🙂 sondern kann auch für seine Winterdeko tolle Schnäppchen finden, sodass man seine Winterdeko günstig und ohne viel Aufwand zusammenstellen kann. Hier nochmal die besten Tipps für alle die, die den Winter nicht sofort vertreiben und stattdessen winterlich-gemütlich dekorieren möchten:

  • nach Weihnachten sind Dekoartikel stark reduziert.
  • Ihr müsst nicht alles komplett neu kaufen. Sicher lässt sich das ein oder andere Teil aus der Herbst- oder Winterdeko verwenden.
  • Kissen, Kerzen und Teelichtgläser machen graue Wintertage gemütlich
  • Waldmotive wie Geweihe, Tannenzapfen, Moos oder Pilze sind winterlich, nicht automatisch weihnachtlich.
  • Felle sehen auf dem Boden, auf Sessel oder Sofa, aber auch auf dem Tisch super aus.
  • Farblich eignen sich Weiß- und Naturtöne wie Beige oder Creme, aber auch Holz- und Erdtöne strahlen eine natürliche Wärme aus. Auch die Kombination aus Weiß und Grau, wahlweise Dunkel- oder Eisblau funktioniert toll. Und wenn es vielleicht doch schon ein bisschen frühlingshaft sein soll, ist ein Mintton zu empfehlen.