Kalendarisch ist der Herbstanfang zwar erst auf den 23. September datiert, doch bereits Ende August ist zu spüren, wie die Tage kürzer und die Nächte dunkler werden. Die erste kühle Brise am Abend verkündet uns: Es ist Zeit, allmählich Abschied vom Sommer zu nehmen. Zeit, für die Vintage-Herbstdeko.
Aus meteorologischer Sicht beginnt die dritte Jahreszeit bereits am 01. September. Und tatsächlich lässt sich ab Anfang September beobachten, wie die Natur fast täglich bunter wird. Zeit also, sich über die diesjährige Vintage-Herbstdeko Gedanken zu machen.
Vintage-Herbstdeko: Viele Gründe zur Vorfreude
Wie keine andere Jahreszeit hat der Herbst zwei Gesichter. Er bringt uns satte Farben und goldenen Sonnenschein ebenso wie graue Wolken und schwere Regenfälle. Doch egal, ob Sonne oder Regen: Der Herbst ist voller Zauber. Denn ein Spaziergang durch raschelnde Blätterhaufen kann genau so viel Spaß machen, wie mit Gummistiefeln durch die Pfützen zu springen. Und der morgendliche Nebel verleiht den Tagen etwas Stilles und Geheimnisvolles.
Viele meckern über diese Wechselhaftigkeit, beklagen sich über Regen und sinkende Temperaturen. Tatsächlich macht aber gerade das den Charme dieser Jahreszeit aus. Denn es gibt viele Gründe, sich auf den Herbst zu freuen:
- Nie sind Spaziergänge so schön wie im Herbst: Buntes Laub und ein bisschen Wind, der um unsere Nase weht, machen nicht nur Spaß. Sie sind ist auch gut für unsere Abwehrkräfte. Wann fühlt man sich schon mal so gesund und stark wie nach einem Herbstspaziergang?
- Äpfel, Birnen, Pflaumen und Quitten: Sie schmecken erst im Herbst so richtig gut. Und es geht doch nichts über einen Pflaumen- oder Apfelkuchen nach Großmutters (oder Großvaters) Rezept.
- Herbstzeit ist Teezeit: Sich mit einem Tee und einem guten Buch aufs Sofa zu verkrümeln und dem Trommeln des Regens zu lauschen ist Entspannung pur.
- Herbstmode: Neue Schnitte und Farben sind angesagt, hinzu kommen tolle Accessoires wie Tücher, Hüte, Schals oder vielleicht auch schon die ersten Handschuhe.
- Zeit zum Umdekorieren: So wie unsere Garderobe bekommt auch unser Heim einen neuen Look verpasst. Gemütlichkeit ist hier die Devise. Und dass der Herbst mehr zu bieten hat als die klassischen Herbstfarben Gelb und Orange, zeige ich euch in diesem Artikel.
Berry ist das neue Orange
Die Natur gibt die Farben vor: Gelb, Orange und Grün zusammen mit Erd- und Holztönen gehören jedes Jahr zu den herbstlichen Trends in Sachen Deko und Wohnen. Pilze, Kürbisse, Blätter, Igel und Eicheln sind die gängigen Dekobjekte. Hinzu gesellen sich Rehe, Hirsche und Eulen. Doch gerade Farben wie Gelb und Orange – in Einrichtungsfragen ja ohnehin nicht Jedermanns Sache – können schnell kindlich oder altbacken wirken.
Meine Herbstfarbe war lange Zeit ein dunkles Lila kombiniert mit Holztönen und Walddekoelementen wie Hirschgeweihen, Tannenzapfen und Moos. Letztes Jahr musste dann eine Veränderung her. Ich habe mich für einen dunklen Beerenton entschieden. Diesen greife ich auch in diesem Jahr wieder auf. Das dunkle Rot erinnert an reife und saftige Beeren und verleiht der Wohnung Behaglichkeit und Eleganz.
Der Goldene Herbst
In seinem berühmten Gedicht „Septembermorgen“ hat Eduard Mörike im Jahr 1827 den Zauber des goldenen Herbstes verewigt. Die Bezeichnung „goldener Herbst“ oder auch „goldener Oktober“ hat in Deutschland eine jahrhundertealte Tradition. Sie bezieht sich auf die in den Herbsttagen einsetzende Blätterfärbung der Wälder, die durch das gelb-rötliche Licht der Sonne golden wirken. Gleichzeitig drückt das Attribut „golden“ aus, dass dieser Anblick von uns als schön, fast schon als wertvoll empfunden wird.
Ich habe den Ausdruck „goldener Herbst“ in diesem Jahr wörtlich genommen. Für meine Vintage-Herbstdeko habe ich Beerentöne mit goldenen Highlights kombiniert. Als ergänzender Farbton macht sich ein dunkles Grün besonders gut.
Blumenprints betonen die prachtvolle, blühende Seite des Herbstes. Sie setzen ausdrucksstarke Akzente. Außerdem lassen sie sich vielfach kombinieren und betonen den Vintage-Aspekt.
Diese Materialien werten jede Vintage-Herbstdeko auf: Samt und Fell sorgen für noch mehr Gemütlichkeit.
Felle sind eine Ergänzung oder auch Alternative zu Kissen oder Teppichen. Sie lassen sich vielfältig einsetzen: Kombiniert mit natürlichen, rustikalen Elementen bringen sie die verträumte Behaglichkeit einer Berghütte in die eigenen vier Wände, auf dem Boden vor dem Kamin verbreiten sie einen Hauch Romantik. Sie können auf dem Holzboden, auf Fliesen, dem Sofa, Tischen oder Stühlen platziert werden, eignen sich als Kissenbezug oder als Unterlage für andere Dekoelemente, wie Teelichtgläser oder Teller. Außerdem setzen sie visuelle Akzente, auch, weil sie inzwischen in vielen verschiedenen Farben erhältlich sind.
Weich und Edel: Dekoelement Samt
Samt ist der Trendstoff des Jahres 2018. Von italienischen Kauffleuten aus dem Orient importiert, wurde der Soff in Europa bereits im frühen 14. Jahrhundert produziert. Verwendet wurde er vorallem als Bezugstoff für Kissen oder Polstermöbel sowie als Wandverkleidung. Lange Zeit war er dem Adel vorbehalten. Beispielsweise verwednete man ihn für prunkvolle Gewänder und Königsmäntel. Deshalb bezeichnen wir ihn noch immer als „Königsstoff“. Heute wird Samt eher mit geradlinigen, schlichterem Design und mit Metall oder Messing kombiniert. Doch das Material lässt sich auch gut mit Vintageelementen kombinieren oder in den Shabby Chic einbinden. Vor allem in tiefen Beerentönen, einem dunklen Grün oder Grautönen wirkt Samt sehr edel. Doch auch in Pastellfarben entfaltet das Material seine Wirkung.
So schön Samt auch ist: Das Material hat leider einen kleinen Nachteil. Es ist ein wahrer Staubmagnet. Damit samtige Oberflächen lange schön aussehen, den Samt sanft mit einem feuchten Fensterleder in Strichrichtung abreiben. So habt ihr lange Freude daran.
In diesem Sinne wünsche ich euch einen wunderschönen Herbstanfang, viel Spaß beim Umdekorieren und genießt die dritte Jahreszeit!