Nicht nur modetechnisch erleben die 90er Jahre gerade ein Comeback. Auch an das originelle Spielzeug von damals erinnern wir uns immer wieder gern. Ich habe mal in Erinnerungen geschwelgt und meine zehn liebsten 90er Jahre Spielzeuge zusammengestellt.
90er Jahre Spielzeug: bunt, schrill und originell
Das immer hungrige Tamagotchi, der flauschige Furby oder der schleimig-grelle Gak – allein die Erinnerung an das schrille Spielzeug der 90er Jahre macht jede Menge Spaß. Wozu der Buschwusch Ball eigentlich gedacht war, wissen wir zwar bis heute nicht, aber er war bunt und hat sich gut angefühlt. Mein erstes Taschengeld habe ich für ein Fireball-Jojo ausgegeben. Und als ich bunte Plastikschnuller in meinen Adventskalender hatte, hat sich das fast schon angefühlt wie Weihnachten. In meiner persönlichen Top Ten findet ihr noch weiteres heißgeliebtes 90er Jahre Spielzeug. Also Erinnerungen an und let’s get back to the 90s.
1. Polly Pocket
Bunter und vollgestopfter als jedes Kinderzimmer – es war schon erstaunlich, welche detailverliebten Welten uns Polly Pocket auf durchschnittlich zehn Zentimetern eröffnet hat. Und da die kleinen Plastikdosen Taschenformat hatten, konnten wir Polly und ihre Freundinnen überall mithinnehmen. Schon damals war das liebevoll gestaltete 90er Jahre Spielzeug ein Sammlerobjekt und mit über 40 Polly Pockets, von denen ich heute mit Sicherheit sagen kann, dass ich sie als Kind hatte, kann man mich wohl auch als kleine Sammlerin bezeichnen. Von der großen Kiste voll mit pastellfarbenen Döschen meiner Kindertage bin ich heute noch etwas entfernt, meine Sammelleidenschaft hat Polly aber wiedererweckt. Warum sie eines meiner Lieblinge unter meinen liebsten 90er Jahre Spielzeugen war, kann ich noch immer voll und ganz nachvollziehen.
2. Meine kleine Tierwelt
Meine kleine Tierwelt, die macht Spaß… : Sie waren einfach supersüß und konnten alle ein kleines Kunststückchen. Es gab zum Beispiel den Hasen, der mit den Öhrchen wackeln, den Hamster, der im Rad laufen oder die Katze, die ihr Kitten tragen konnte. Ich fand sie wirklich alle toll. Am meisten geliebt habe ich – Achtung, Klischee – meine Pferde. Ich habe immer davon geträumt, alle zu haben, um damit meinen Lego-Belville-Reiterhof zu erweitern (siehe Lieblingsspielzeug Nummer 3). Hat nicht ganz geklappt, war aber trotzdem schön.
3. Lego Belville
Mit Polly und den Tierchen von meiner kleinen Tierwelt mein absolutes Nummer-Eins-Spielzeug: die Lego-Mädchenreihe namens Belville. Sie kam 1994 auf den Markt und sollte Lego auch jenen Mädchen näherbringen, die mit dem Legosystem bisher nicht so viel anfangen konnten. Dazu gehörte ich zwar nicht, die überwiegend pastellfarbene Farbgebung und die Steine mit größeren Elementen haben mich trotzdem sofort begeistert. Das lag sicher auch daran, dass es neben Alltagsszenen wie einer Eisdiele, einem Krankenzimmer oder einer Hundepension auch jede Menge Pferdekram gab. Und das Beste: Mit den Pferden von meiner kleinen Tierwelt ließ sich meine Belville-Pferdewelt zu einem XXL-Reiterhof ausbauen. 2012 wurde Belville übrigens von der Lego-Friends-Reihe abgelöst.
4. Barbie
Barbie, Barbie, Barbiiiiiiiieee: Neben Polly Pocket hatte ich vor allem davon jede Menge. Nur der Wunsch nach einer großen Barbie-Pferderanch und ganz besonders dem Pferd Leckermaul hat sich nie erfüllt. Dabei fand ich es so toll, wie meine beste Kindheitsfreundin aus Wolle Zaumzeug und Trense für ihre Pferde gebastelt hat. Dafür hatte ich ziemlich coole Barbies. Mein besonderer Liebling: die United Colour of Benetton Marina (Marina war für mich immer die schönste aller Barbiepuppen). Und natürlich meine Meerjungfrauen: die Jeweled Hair Mermaid Teresa (1996) mit ihren endlos langen Haaren, die Mermaid Barbie (1991), deren Haare sich bei Wasserkontakt rosa verfärbt haben und die Mermaid Skipper &Sea Twins von 1993, die selbstverständlich mit in die Badewanne durften.
5. Magic Diapers
Sie waren wirklich bei jedem Badewannengang dabei: die Babydinos mit den Windeln. Die verfärbten sich im warmen Wasser nämlich Hellblau oder Rosa. Als Kind war einem dieses Genderdings ja ziemlich egal. Es gab auch Babys, Meermädchen und –jungen und Tierbabys. Die Dinos aber waren so süß, dass ich sie im Gegensatz zu meinem restlichen Spielzeug behalten habe.
6. Keypers
Ganz ehrlich: Wenn ich mir meinen Joyful Wedding Bunny von damals so angucke, muss ich zugeben: So richtig süß sieht er ja nicht aus. Dafür umso kitschiger, schön in Weiß und Rosa. Aber mit seinem Geheimfach im Bauch hatte er eben ein Versteck, in das man nutzlosen Kram stopfen und sich dabei richtig geheimnisvoll vorkommen konnte. Und da meine Freundinnen meistens das Pferd Lilalocke hatten (das ich natürlich auch ganz toll fand, Pferdemädchen und so), kam mir mein rosa Häschen besonders einzigartig vor.
7. Cupcake Dolls und Surprise Dolls
Abgesehen von ein, zwei kurzen Phasen habe ich eher wenig mit Puppen gespielt. Marianne und Marie, die meine Oma für mich gemacht hat, habe ich zwar sehr gerne gehabt, und die Pinkelpuppe war auch ein oder zwei Mal mit in der Wanne. Langfristig gefesselt haben sie mich aber nicht. Dafür aber umso mehr die kleinen Surprise Dolls mit der Überraschung in den bunten Glitzerhaaren (danke, Oma!). Und die duftenden Cupcake Dolls, die sich so einklappen ließen, dass sie aussahen wie ein Cupkace. Eine originelle Idee, fand ich. Genauso wie die Fabulous Hair Friends, Mini-Püppchen mit langen bunten Haaren, die ich hier eigentlich noch ergänzen muss.
8. Game Boy
Didididi dididi dididiii – auch wenn ich keine Game Boy-Spielerin der ersten Stunde bin: das Tetris-Fieber hat mich auch am Game Boy Color gepackt. Und deswegen muss der Game Boy mit in diese Liste, schließlich war der der Hit unter den 90er Jahre Spielzeugen. Meinen habe ich tatsächlich immer noch. Und neben Tetris wird hin und wieder auch mal Super Mario Deluxe gezockt.
9. Stickeralbum
Bevor man in der Pause mit den neusten Diddlblättern dealte, sammelte man Sticker. Und auch wenn ich keine aktive Sammlerin war: Ich bin nicht müde geworden, mein Stickeralbum immer wieder durchzublättern und meine Sticker zu bestaunen. Doof war nur, als die Seiten voll waren und ich das Album mit Papierblättern weitergeführt habe. Mehr als einmal habe ich mich geärgert, dass ein Sticker nicht da klebte, wo er sollte, ich ihn aber nicht wieder ablösen konnte.
10. Hörspielkassetten
Kein 90er Jahre Spielzeug im eigentlichen Sinne, aber unverzichtbar in jedem Kinderzimmer dieser Zeit: die Hörspielkassette. Viele davon habe ich in einem Anflug von “Ich bin jetzt erwachsen” verkauft – nur um sie mir ein paar Jahre später erneut zu kaufen. Inzwischen habe ich nicht nur alle Kassetten von damals wieder beisammen, sondern noch jede Menge mehr. Über 400 Hörspielkassetten sind es und auch wenn sie nicht für die Ewigkeit sind: Das beruhigende Rattern des Kassettenrekorders ist für mich die größte Entspannung und kann durch keine Playlist der Welt ersetzt werden.
Mein Lieblingsstück
Es ist kein Spielzeug, war aber eines der besten Geschenke, die ich je als Kind bekommen habe: meine Schreibmaschine. An ihr war ich Schriftstellerin und habe meine eigenen Geschichten geschrieben, Bücher geplant und Reporterin gespielt. Sie hat meine Liebe zum Schreiben gefördert und gefestigt und einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich das mache, was ich heute tue. Bei all dem tollen Spielzeug würde ich sagen, dass sie doch das allerschönste Weihnachtsgeschenk war.